Montag, 2. Februar 2009

Mercedes-Benz vs. Usability

Aufgabe:
Surfen Sie auf mercedes-benz.de und gehen Sie irgendwann zurück zur Startseite.

Welche Schritte sind wir gewohnt, und wie könnte sich der Durchschnittsuser verhalten?
Bitte verbessern Sie mich, wenn ich mit meiner Annahme deutlich falsch liege.

1. Schritt: Ich schaue nach links oben und sehe einen Stern. (Es ist nicht nur irgendein Stern, sonder es ist DER Mercedes-Stern, den ich schon von klein auf als Logo für Mercedes-Benz verinnerlicht habe.

2. Schritt: Ich denke, juhuu, der Stern ist genau da, wo ich ihn erwarte und klicke darauf. 

3. Schritt: Ich stutze, wundere mich kurz, warum sich nichts tut.

4. Schritt: Ich klicke ein zweites mal auf den Stern (Ich habe sicher daneben geklickt, oder der Browser wollte gerade mal nicht)

5. Schritt: Ich stutze noch mehr und bewege langsam den Mauszeiger auf dem Logo hin und her. Nichts! Weder wird in der Statusleiste eine URL eingeblendet, noch wandelt sich der Kursor in einen Zeigefinger.

6. Schritt: Ich denke, naja geht wohl gerade nicht und suche woanders mein Glück.

7. Schritt: Ich suche nun gezielt nach dem Wort Startseite. Fehlanzeige!

8. Schritt: Da ich ein erfahrener User des WWW bin, habe ich gelernt, dass sich die Startseite oft hinter dem Wort "Home" verbirgt (Auch wenn ich mich schon immer frage, was mein zu Hause mit der Startseite zu tun hat) und suche nach dieser. Fehlanzeige!

9. Schritt: Da ich weder mit dem (nicht-)anklickbaren Firmenlogo noch mit den gängigen Begriffen Erfolg habe, nehme ich mir genauer die Orte unter die Lupe, an denen ich einen Link zur Startseite vermute.  Links oben sind leider keine weiteren Elemente (ausgenommen des nichtanklickbaren Sterns) zu finden.

10. Schritt: Ich schaue weiter in der Mitte und sehe dort den Schriftzug "Personenwagen". Aus reiner Verzweiflung gehe ich mit der Maus in Richtung "Personenwagen" (bin ja eigentlich schon bei Personenwagen).

11. Schritt: Nachdem Mouseover: Ah ein Ausklappmenü. Hier kann man also von Personenwagen zu Lkw, Vans, Unimog, etc.  wechseln. Aber die Startseite ist hier auch nicht. (Zumindest hab ich sie nicht gefunden. Ein Klick auf "Personenwagen hätte genügt", jedoch wurde ich von dem ausklappenden Menü leicht irritiert, sodass der Link für mich nicht mehr als solcher erkennbar war.)

12. Schritt: Ich sehe neben dem Schriftzug "Personenwagen" den Schriftzug "Mercedes-Benz Deutschland. Da ich gerade gelernt habe, dass sich hier oben Ausklappmenüs befinden, mit denen ich zu anderen Bereichen von Mercedes-Benz komme, erwarte ich hier nun ein Ausklappmenü, dass mich auf die anderen Marktseiten führt, also Links zu Mercedes-Benz Österreich, Mercedes Benz Italien, Mercedes Benz Frankreich usw...

13. Schritt: Aus Neugier, ob sich meine Annahme bestätigt, fahre ich mit dem Curser über den Schriftzug.

14. Schritt: Ich wundere mich, denn ich sehe kein erwartetes Ausklappmenü.

15. Schritt: Vielleicht bekomme ich es durch einen Klick. Klick!

16. Schritt: Verwunderung. Wo bin ich?

17. Schritt: Das ist ja die Startseite. Die Freude über das erreichen des Ziels hält sich jedoch in Grenzen.

18. Schritt: Meine Maus bewegt sich in die Adresszeile meines Browsers

19. Schritt: Ich tippe: www.bmw.de und klicke enter.

Nun stellt sich natürlich die Frage, warum bei Mercedes-Benz das erreichen der Startseite so schwierig ist. Wollen Sie damit vielleicht die Zuschauer in den Tiefen der Seiten gefangenhalten?
Das funktioniert nicht. Die meisten wissen, dass man mit dem x rechts oben jederzeit fliehen kann oder einfach durch Eingabe einer neuen URL zu einer anderen Seite gelangt.

Hat es sich nicht bis in den Daimler Konzern herumgesprochen, dass Startseite Startseite heißt und das ein Klick auf das Markenlogo direkt zur Startseite führt? Nein, die Gründe sind andere.

Von einem Mercedes-Mitarbeiter hörte ich einmal die Worte "Ein Mercedes-Stern ist nicht klickbar! Punkt!". 
Es sieht wirklich so aus, als wolle sich Mercedes damit vom Rest des Internets absetzen und sich als was besonderes dastellen. Nach dem Motto: Wir sind Mercedes-Benz, wir haben es nicht nötig unseren Mercedes-Stern zu verlinken! 
Wo kämen wir denn hin, wenn wir unseren Stern, der durch jahrelanges erfolgreiches Marketing auf der ganzen Welt mit Mercedes in Verbindung gebracht wird, auch noch als Navigationselement verwenden und somit den ganzen Glanz des Internetauftrittes zerstören?

Dienstag, 30. Dezember 2008

2.Platz der Google Online Marketing Challenge 2008

Als ersten Post in diesem Blog poste ich über meinen bisher größten Erfolges während meines Studiums. Zusammen mit 3 Komillitonen nahmen wir als Teil unseres Schwerpunktes bei der weltweiten Google Online Marketing Challenge teil. Wie in der nachfolgenden Pressemeldung zu lesen haben wir den 2.Platz aller beteiligten EMEA-Länder erreicht.















Der FH-Präsident Professor Dr. Heribert Weber (2. von re.) und der betreuende Professor Dr. Mario Fischer (re.) beglückwünschten das Studententeam mit Fabian Drescher, Christian Hörner, Jochen Saal und Johannes Albert zu ihrem hervorragenden 2. Platz, den sie beim international ausgeschriebenen „Google Online Marketing Challenge“ erreichen konnten. (Foto FH|W-S)


Über 1.650 Teams aus 47 Ländern beteiligten sich an der „Google Online Marketing Challenge“, einem weltweiten Hochschulwettbewerb zum Thema Online-Werbung. Ein Team der Hochschule für angewandte Wissenschaften Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt erreichte Platz 2 aller beteiligten EMEA-Länder (Länder des europäischen Wirtschaftsraumes, der Nahe Osten sowie Afrika).

Der weltweit durchgeführte Google Online Marketing Challenge, die sich auf Anregung von Professoren namhafter Hochschulen gebildet hat, richtet sich an Bachelor- sowie Master-Studierende. Diese soll die Möglichkeit eröffnen, schon während des Studiums authentische Praxis-Erfahrungen im Bereich Online-Marketing zu sammeln. Die teilnehmenden Gruppen erhielten jeweils ein Budget im Wert von 200 Dollar. Ihre Aufgabe bestand darin, Kontakt zu lokalen Unternehmen aufzunehmen, für die sie mit dieser Summe Werbung in der Suchmaschine schalten konnten. Die Herausforderung der Teilnehmer bestand darin, sich mit den Unternehmen auszutauschen, eine Strategie zu entwerfen, die Kampagne zu steuern und zum Abschluss die Ergebnisse zu bewerten und diese einzusenden.

Das FH-Gewinner-Team mit den Studenten Fabian Drescher, Christian Hörner, Jochen Saal und Johannes Albert kreierte für das Unternehmen “Flug AIRlebnis” in Würzburg vier differenzierte Kampagnen für Ballonfahrten, Segelflüger und Fallschirmsprünge. Mit dem vorgegebenen Budget gelang es dem Team, die Besucherzahl auf der Flug AIRlebnis-Webseite um rund 60 Prozent zu steigern. Umgerechnet hat dabei ein über die Google-Suche geworbener Neukunde gerade einmal etwa drei Euro Werbekosten investiert dank exakt zugeschnittener Kampagnen und viel Optimierungsarbeit seitens der Studierenden. Die anderen drei Teams der FH konnten sich unter den Top 50 platzieren.

Der FH-Präsident Professor Dr. Heribert Weber beglückwünschte die Studenten zu ihrem Sieg: Die fachspezifischen und praxisrelevanten Inhalte des Studiums – vor allem auch in Kooperationen mit den Unternehmen - zahlten sich aus und tragen Früchte in Form von zahlreichen Preisen, die die FH für sich verbuchen könne in verschiedenen Fakultäten.

Das Gewinnerteam wurde mit zahlreichen weiteren Siegern nach London in die Zentrale des Unternehmens eingeladen. Der das Projekt betreuende Professor Dr. Mario Fischer von der Fakultät Informatik und Wirtschaftsinformatik der FH freut sich über den Sieg seiner Studierenden: „Wir haben im Studienschwerpunkt E-Commerce an der FH einen starken Fokus auf eine marktnahe Ausbildung im Online-Marketing gelegt. Als ich meinen Studenten eröffnete, dass wir dieses Wissen in diesem Semester mit `richtigem´ Geld, realen Unternehmen und echten Klicks anwenden können, war die Begeisterung groß. Ich freue mich sehr, dass wir so weit vorne gelandet sind. In Sachen E-Commerce Ausbildung von einer weltweiten Jury zur besten Hochschule in Deutschland und zur zweitbesten in Europa gekürt zur werden, macht uns schon ein wenig stolz.”

Die E-Commerce Ausbildung an der FH am Standort in Würzburg gilt schon seit längerem als „Geheimtipp“ der deutschen Online-Werbewirtschaft. Das Fachbuch von Professor Fischer „Website Boosting“ gehört zu den meistverkauften Fachbüchern in Deutschland und wurde zusätzlich in Spanien und Indien aufgelegt. Experten des Otto-Versandes in Hamburg schrieben, dass in Würzburg „die Kaderschmiede für E-Commerce in Deutschland“ säße; Dirk Lauber, E-Commerce-Leiter des Versandhändlers Baur: „Die FH in Würzburg `züchtet` tollen Nachwuchs. Für mich ist das `eine Bank`. Wer aus Würzburg kommt, ist in dieser Richtung grundsätzlich gut ausgebildet.“

Am Ende noch ein paar weiterführende Links:
Offizielle Google Ergebnisseite
Bilder der Preisverleihung in London
Kurzes Video der 4 Gewinner aus Würzburg